In der kritischen Moralphilosophie begründet Kant Selbstachtung, ohne auf die je individuelle reflexive Selbstbezugnahme zu verweisen. Damit fehlt dieser Achtungstheorie jedoch ein wichtiger Aspekt, denn in der sozialen Praxis kommt es auf eine gelingende affirmative Beziehung zum eigenen Selbst an. In einer begriffsgeschichtlich-systematischen Rekonstruktion wird gezeigt, wie Kant mit der Vielfalt affirmativer Selbstverhältnisse gerungen hat. Davon ausgehend wird schließlich eine alternative Erklärung über einen wechselseitigen Verweisungszusammenhang vorgeschlagen.